Länder-Infos Mexiko

 

Ein-/Ausreise

 

Das Visum (Tourist Card) bekommt man an der Grenze.

U.U. muß man danach fragen, weil man andernfalls einfach durchgewunken wird.

Wichtig: darauf achten, daß ein lang genuger Zeitraum auf der Tourist Card eingetragen wird. 180 Tage sind maximal möglich und werden i.d.R. auch gegeben - zumindest auf Nachfrage. Teilweise bekommt man jedoch ohne Rückfrage einfach erheblich kürzere Zeiträume (15 oder 30 Tage!) eingetragen!

Die Tourist Card selbst ist gebührenfrei. Man bekommt jedoch ein Zahlformular für eine Touristen-Gebühr in Höhe von 262 MXN (16 EUR). Mit diesem Formular kann man zu jeder Bank in Mexiko gehen und das Geld gebührenfrei einzahlen. Das muß man nicht an der Grenze machen. Man muß erst bei der Ausreise aus Mexiko das abgestempelte Einzahlungsformular vorweisen.

 

 

 

Kfz-Einfuhr

 

Man benötigt eine Einfuhrbescheinigung / vehicle permit (offiziell: „permiso de importatión temporale de vehículos“).

Diese Bescheinigung wird nicht an allen Grenzübergängen ausgegeben.

Falls man die Baja California fährt, braucht man sie nicht direkt, da die Baja einen Ausnahmestatus hat.

In dem Fall bietet es sich an, es sich erst im Süden der Baja in La Paz am Fähr-Terminal zu holen. Das ist entspannter als direkt an der Grenze. Man kann dort ohne Gepäck hinfahren und somit das Motorrad alleine lassen und als wir da waren, waren wir die einzigen Antragssteller. Zudem sind sie dort sehr nett und hilfsbereit.

 

Das Permit kostet 41 USD. Man muß zudem 400 USD Kaution per Kreditkarte oder in bar hinterlegen. Bar-Kaution hat den Nachteil, daß man nur an bestimmten Stellen bei der Ausreise die Kaution wiederbekommen kann. Die Kreditkarte muß ggf. auf den eigenen Namen lauten!

 

Man bekommt einen Aufkleber, den man am Motorrad anbringen muß.

 

Bei der Ausreise muß man unbedingt sein Permit entwerten/canceln lassen!  Der Aufkleber wird dann wieder entfernt, nachdem das Motorrad besichtigt und fotografiert wurde.

 

 

Verkehr

 

Generell ist der Verkehr in Mexiko nicht besonders chaotisch oder aggresiv.

Mir kam es sogar so vor, als ob sehr defensiv gefahren wird, was für uns als Fremde sehr vorteilhaft war.

Es gibt überall lokale Verkehrsregel-Besonderheiten, die man als Fremder nicht kennen kann.

Wir sind sehr gut damit gefahren, Verkehrsregeln weitestgehendst zu ignorieren. So machen es die Mexikaner auch. Geht prima, wenn man wenn man sich dran gewöhnt hat.

 

Die Verkehrsführung ist in Städten oft haarsträubend und für Fremde vollkommen undurchschaubar. Von Verkehrsplanung kann keine Rede sein. Statt dessen gibt es die SCHWACHSINNIGSTEN Regelungen. Teilweise staunt man, wie sich jemand eine so ineffiziente und teilweise auch gefährliche Regelung ausdenken konnte.

 

Da aber, wie schon gesagt, allgemein ziemlich defensiv und halbwegs rücksichtsvoll gefahren ist, ist all das gut zu meistern.

Adressen zu finden, kann in Städten dennoch zur Gedultsprobe werden. Da Innenstädte bis auf die Hauptverkehrsadern i.d.R. nur Einbahnstraßen haben und wenn die dann noch permanent dicht sind...

 

Um die Mexikaner vom Rasen abzuhalten ist das ganze Land mit UNZÄHLIGEN Topes überzogen. Das sind Schweller in allen möglichen Varianten, bei denen zumindest unsere Transalps mit ihrer begrenzten Bodenfreiheit oft aufgesetzt haben.

 

 

Maut

 

Für viele Fern- und Schnellstraßen in Mexiko muß man Maut bezahlen.

Wenn man wie wir, sowas grundsätzlich nicht machen möchte, gibt es eigentlich immer eine Alternative:

 

  • entweder es gibt parallel zu der „Cuarte“-Straße (=Maut-Straße) eine „libre“, die auch immer ausgeschildert ist oder
  • man hält einfach am Straßenrand an, wenn die Mautstelle in Sicht kommt und schaut, was die Einheimischen machen. I.d.R. gibt es eine Buckelpiste, die oftmals in Sichtweite um die Mautstelle drumrumführt. Das ist allerdings nach unserer Erfahrung nur dann der Fall, wenn es nicht eine „libre“-Straße gibt.

 

 

Polizei-Kontrollen

 

Wir waren 2,5 Monate in Mexiko unterwegs und haben 11.000 km gefahren und dabei lediglich zwei allgemeine Polizei-Kontrollen erlebt, bei denen die Bullen sich entgegen dem allgemeinen Ruf, nicht korrupt verhalten haben. Alle Einheimischen haben jedoch ein gegenteiliges Bild gezeichnet.

Wir wurden auch nie wegen irgendwelcher Verkehrsverstöße angehalten, obwohl wir uns bspw. grundsätzlich nie an die Geschwindigkeitsbegrenzugen gehalten haben, selbst wenn Polizei vor oder hinter uns fuhr. Ganz zu schweigen von Dutzenden von Einbahnstraßen, durch die wir als Geisterfahrer durch gefahren sind und vieles mehr.

Daß wir nie Ärger bekommen haben, könnte aber auch Glück gewesen sein, bzw. daran gelegen haben, daß es eine Vielzahl von verschiedenen Polizei-Einheiten gibt, die alle für andere Sachen zuständig sind und aus Faulheit und Konkurrenzdenken heraus nie etwas ahnden würden, wofür sie nicht zuständig sind.

 

 

Militärkontrollen haben wir ca. 2 Dutzend erlebt - überwiegend im Norden. In der Hälfte der Fälle wurden unsere Koffer halbherzig durchsucht. Das nervt zuweilen und hält auf, ist aber nicht weiter dramatisch. Wer das im Keim ersticken möchte, legt einfach Damen-Unterwäsche als Oberstes in die Koffer. Die überwiegend tief katholischen Rekruten, die oftmals vom Land kommen, brechen sofort hoch verlegen die Durchsuchung ab.

 

 

 

Landkarten

 

In den USA haben wir uns beim AAA die gratis Karten für Mexiko und die Baja California geholt. Die haben uns in Kombination mit dem GPS vollkommen gereicht. Gekaufte Karten wären nicht besser gewesen.

Beim OXXO (quasi der mexikanische „seven11“ - gibt es in etwas größeren Städten an jeder Ecke) wird ein brauchbarer Atlas mit besserem Maßstab verkauft.

 

 

 

GPS

 

Von GPS sollte man nicht erwarten, was es in Europa leisten kann.

Das GPS kann bspw. nicht mehr leisten, als die Datenbasis hergibt. Und die ist oftmals Schrott: viele Städte scheinen falsch vermessen zu sein. Wenn man 50 oder 60 Meter neben der tatsächlichen Position liegt, dann kann das im Gewirr kleiner Sträßchen schon ziemlich nerven.

Bei einem Drittel der Städte fehlt die Info für Einbahnstraßen. Da die die Masse der Straßen ausmachen, ist das nicht trivial.

Adressen einzugeben ist auch oft schwierig bis unmöglich. Man lernt Work-arounds zu finden und kreativ zu werden. Irgendwie geht es meistens.

Zudem war das Kartenmaterial von Garmin zum Zeitpunkt unserer Reise durch Mexiko (Ende 2010) stark veraltert und es gab auch kein online Update von Garmin.

POIs kann man total vergessen.

Nichtsdestotrotz würde ich GPS auch für Mexiko empfehlen.

Oftmals funktioniert es tadellos und im Zweifelsfall ist es zumindest eine Ergänzung zur klassischen Land- oder Stadt-Karte.

 

 

(Wild) Campen

 

Campingplätze sind nicht gar so verbreitet, wie in den USA, aber vor allem in touristischen Gebieten gibt es welche. I.d.R. sind sie sehr einfach, dafür aber auch günstig (30 bis 140 MXN pP = 1,80 bis 8,40 EUR). Ausnahme: Baja California und nördliche Yukatan Halbinsel (teilweise 200 MXN oder sogar mehr).

 

Zum wild Campen siehe auch den Abschnitt „Sicherheit“.


Speziell auf der Baja California war es leicht, sichere Stellen zum wild zelten zu finden. Teilweise konnte man da einfach abseits jeglicher Piste in die Kakteen-Wüste reinfahren und mitten im Nichts oder an der Küste sein Zelt aufschlagen.

 

 

 

Unterkünfte

 

Einfache Hotels sind oftmals ein günstige und gute Alternative zum Zelten: vor allem die Love-Hotels, die es entlang der Fernstraßen im Bereich von mitteleren bis großen Städten überall gibt, sind ein guter Deal: Jedes Zimmer hat eine eigene Garage, sie sind sehr sauber und der Standard ist oftmals ziemlich gut für den Preis.

 

Für einfach Hotels und Love-Motels zahlt man im Schnitt 200 bis 250 MXN (12 bis 15 EUR) pro Zimmer. Wir hatten auch mehrfach welche für 120 oder 150 MXN.

 

 

Sicherheit

 

 

Mexiko ist bei weitem nicht so gefährlich, wie es uns die Medien glauben machen wollen!

All die Schreckensmeldungen, die man dieser Tage über Mexiko hört, beziehen sich auf den Drogenkrieg. Das ist eine Sache zwischen Drogenbanden bzw. zwischen Drogenbanden und der Staatsmacht. Diese Gruppen haben auch die Toten zu beklagen.

Als Motorrad-Reisender ist man von diesem Drogenkrieg nicht direkt betroffen.

Man sollte sich allerdings bewußt davon fern halten.

Dazu gehört auch große Vorsicht beim wild Campen. Typische Stellen, die man sich sonst dafür aussucht, z.B. Feld- und Forstwege, die von der geteerten Straße abzweigen, können genau die Wege sein, wo nachts zwielichte Gestalten ihr Schmuggelgut her transportieren. Daß das dann zu ernsten Problemen führen kann, liegt auf der Hand.

Sollte man zufällig offroad auf eine Marihuana-Plantage stoßen, zügig weiterfahren. Die Felder werden oft von bewaffneten Leuten bewacht. Blos nicht anhalten, um ein cooles Foto für Kiffer-Freunde daheim zu schießen.

 

Natürlich muß man auch in Mexiko, wie in jedem Land, in dem die Menschen sehr viel ärmer sind als in Deutschland ein bißchen vorsichtig sein. Gesunder Menschenverstand und die typischen Reise-Regeln reichen aus.


Wir hatten kein einziges schlechtes Erlebnis und haben uns in 10 Wochen nicht einmal unsicher gefühlt in Mexiko.

 

 

WIFI

 

WIFI-Verfügbarkeit ist in Mexiko grundsätzlich kein Problem. Auf Campingplätzen findet man es jedoch praktisch nie und in den billigen Motels/Hotels auch eher selten. Im Süden haben preiswerte Unterkünfte fast nie Internet.

Internet-Cafes gibt es selbst in ländlichen Gebieten überall, selten jedoch mit WIFI und teilweise erlauben sie nicht, daß man den eigenen Laptop ans Netz anschließt.

 

 

 

Ersatzteile/Motorrad-Werkstätten

 

Von dem was wir aus erster Hand gehört haben und nach dem was wir erlebt haben:

Ersatzteile sind in Mexiko sehr schwer zu bekommen, selbst für Motorräder, die in Mexiko verkauft werden (BMW mag da eine Ausnahme sein). Mal abgesehen von sehr gängigen Teilen sind sie zudem oftmals teurer als in den USA.

Wir hatten vom überwiegend schlechten Niveau der mexikanischen Mechaniker gehört und es als genauso übertrieben wie vieles andere über Mexiko eingestuft.

Nachdem wir zwei Reifen gekauft, aufgezogen und gewuchtet bekommen haben und wir eine Kette gekauft haben und sie uns kürzen haben lassen, war ich schockiert: zumindest die Motorrad-Werkstatt in der wir waren, war unglaublich inkompetent! Ich konnte es gar nicht fassen und glaube daher den Gerüchten nun mehr.

Ein Problem soll sein, daß man vor nichts zurückschreckt und sich an die kompliziertesten Reparaturen ohne jeglich Ahnung begibt.

Wohl dem, der nie rausfindet, ob das wahr ist.

 

 

Kosten

 

Preise sind im allgemeinen niedrig in Mexiko.

 

87-Oktan-Sprit kostet 50 EUR-Cent. (Zum Vergleich: 1 Liter Super kostet zu diesem Zeitpunkt in Deutschland 1,40 EUR.)

 

Man kann sich problemlos für ein Drittel deutscher Kosten ernähren.

Bier ist etwas billiger als bei uns, Wein kostet eher mehr als in Deutschland.

 

Campingplätze und Hotels siehe die jeweiligen Abschnitte.

 

In kleinen Lädchen sind Waren in der Regel nicht mit Preisschild versehen. Nicht nur hier, sondern in jeder ähnlichen Situation gilt: Erst nach dem Preis fragen! Wer bspw. erstmal sein Essen ißt oder sein Eis schon in der Hand hält und dann erst nach dem Preis fragt, bekommt garantiert einen gesalzenen Gringo-Preis reingedrückt.

Hört sich einfach an, aber manchmal vergißt man es.

 

Wir wurden davor gewarnt, daß die Mexikaner ständig versuchen, einem zu bescheißen. Wie fast alles: total übertrieben. Aufpassen sollte man dennoch. Vor allem Tankwarte versuchen immer mal wieder, um ein, zwei oder auch hundert Peso falsch rauszugeben.

 

 

Kfz-Versicherung

 

mehr dazu in der Rubrik Kfz-Versicherung - Mexiko

 

Buchtip:

Gary Jennings: Das Blut der Azteken In diesem historischen Roman bekommt man neben einer spannenden und mitreißenden Handlung auf höchst unterhaltsame und angehme Weise VIEL Wissen über die Entstehung Mexikos, die SPANISCHE Inquisition in "Neu-Spanien" und die Verhältnisse im damaligen Spanien vermittelt. Ein sehr empfehlenswerter Einstieg in die Geschichte Mexikos, durch die man das aktuelle Mexiko besser versteht. Und das Ganze liest sich wesentlich unterhaltsamer als ein reines Sach-Buch.

 

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Siehe: HELFT UNS

 

 

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© Frank Panthöfer